Türkischer SV Fulda – KSV Niesig 0:2 (0:1) [12. Spieltag]
3. Oktober 2018
Der elfte Spieltag stand auf dem Programm und es kam zum absoluten Topspiel der A-Liga Fulda. Der Zweite KSV Niesig war zu Gast beim Ersten Türkischer SV. Beide Teams noch ungeschlagen. Der Tabellenführer sogar noch ohne jeden Punktverlust. Man konnte sich also sicher sein das hier einiges geboten wird. Natürlich wollten beide Mannschaften die Serie ausbauen. Für Niesigs Trainer Hondo Nuspahic und seine Jungs war die Marschroute klar. Hier das Ding gewinnen und bis auf einen Zähler rankommen an die Türken. Personell stand der selbe Kader zur Verfügung als in den letzten Wochen. Keine Verletzten oder gesperrten Spieler. Taktisch änderte man im Vorfeld auch etwas. Man stellte von Dreier auf Viererkette um damit man hinten kompakter stand um den schnellen und technisch starken Gastgebern keinen Raum zur Entfaltung zu geben. Die Partie fand bei perfekten Bedingungen statt. Gutes Wetter, sehr gepflegter Rasen und rund 200 Zuschauer die für eine klasse Stimmung sorgen sollten. Los ging es also und dem Türkischen SV gehörte ganz klar die Anfangsphase des Spiels. Man hatte mehr Ballbesitz und drängte sofort auf die frühe Führung. Es war sehr ansehnlich was der Gastgeber da spielte. Man baute immer Dreiecke auf in Ballnähe um mindestens zwei Anspielstationen zu haben. Dadurch lies man Ball und Gegner laufen und kam schnell vor das Tor. Technisch und fußballerisch sehr anspruchsvoll. Man sah als neutraler Zuschauer sofort warum diese Mannschaft ganz oben steht denn es war nochmal eine andere Welt gegenüber den anderen Teams in der Liga. Doch so schön das alles auch aussah, so richtig vor den Niesiger Kasten kamen sie nicht. Die Gäste konzentrierten sich in den ersten Minuten nur auf die Defensive und kamen nur zu einzelnen Entlastungsangriffen mit langen Bällen. Doch diese Vorstöße wurden gleich richtig gefährlich. In der 20. Minute ging der KSV Niesig dann sogar in Führung. Nach schöner Vorarbeit auf der linken Seite kam Eduard Appelhans im Strafraum an den Ball. Der fackelte nicht lange, nahm den Ball perfekt mit und haute ihn unhaltbar unten rechts ins lange Eck zur 1:0 Führung. Alle Fans des KSV waren aus dem Häuschen und hofften auf die erste Niederlage des Gastgebers in dieser Saison. Am Spielverlauf änderte sich nach diesem Treffer eher wenig. Der Türkische SV war weiterhin spielbestimmend aber kam lediglich durch Freistöße aus dem Halbfeld zu ein paar Halbchancen. Die Niesiger Jungs waren durch die knappe Führung jetzt hellwach und kämpften sich mehr und mehr rein in diese Partie. Mit unbändigen Willen und einer super Einstellung schmissen sie sich in jeden Zweikampf und gaben keinen Ball verloren. In beiden Sechszehnern passierte aber nicht mehr die Welt und es ging mit dieser sehr knappen aber auch verdienten 1:0 Führung für den KSV Niesig in die Kabinen. Nuspahic war zufrieden mit seinen Mannen und lobte den Kampf und die Leidenschaft. Er wollte das man genauso weitermacht und die sich ergebenen Räume in Durchgang zwei durch die aufrückende türkische Verteidigung effizient und eiskalt nutzt. Leider musste Niesigs Coach verletzungsbedingt wechseln und brachte Quanz für den angeschlagenen Eberlein der humpelnd den Platz verlies. Weiter ging es also mit Halbzeit zwei und die Gäste waren jetzt die bessere Mannschaft. Der zunehmende Druck und der Rückstand machte den Türkischen SV nervös und fahrig in allen Aktionen. Viele Fehlpässe und leichte Ballverluste prägten den zweiten Abschnitt der Partie. Dies spielte dem KSV perfekt in die Karten und man konnte einige Konter fahren und die schnellen Angreifer in Szene setzen. Leider Gottes wurde das Spiel mit zunehmender Zeit immer ruppiger und hitziger. Viele unschöne Fouls und Beleidigungen waren von nun an der Tagesordnung. Der Gastgeber war sichtlich genervt und angefressen wegen der drohenden Niederlage. Man kennt durch elf Siege in Serie ja das Verlieren nicht mehr so recht. Es ging so langsam in die Schlussphase und Dennis Broschke hatte in Minute 75 die Megachance auf die Entscheidung. Er war alleine durch und hatte nur noch den Torwart vor sich. Leider scheiterte er aber kläglich und es blieb weiter unfassbar spannend. Es war der Anfang einer denkwürdigen und sehr sehr traurigen Schlussphase. Mittlerweile hatte jeder zweite Spieler auf dem Feld eine Karte gesehen da es einfach sehr viele Fouls und unfaire Szenen gab. Doch der Unparteiische hatte alles gut im Griff und zog konsequent seine Linie durch um Ruhe auf dem Platz zu haben. Es kam schließlich die 89. Spielminute ehe Broschke das Spiel mit einem sehenswerten Volley zum 2:0 Endstand entschied. Alle KSV Fans, Spieler, Trainer und Verantwortliche waren aus dem Häuschen und wussten das dies ein ganz ganz großer Erfolg und Schritt Richtung KOL sein kann. Doch es war noch nicht Schluss. Der Schiri gab noch fünf Minuten Nachspielzeit und dies sollte sich als Fehler darstellen denn jetzt wurde der Türkische SV böse und zeigte sich von der unschönsten Seite die keiner sehen will und keiner akzeptieren kann und wird. Beim letzten Angriff des Spiels gab es nochmal Ecke für den Gastgeber und der Torwart der Türken ging mit vor in den Angriff. Die Ecke brachte nichts ein und der Torwart des TSV hatte nichts anderes im Kopf als einen Gegenspieler zu schlagen in Person von Niesigs Torwart Patrick Schöbeck. Dies geschah vor den Augen des Unparteiischen der sofort Rot zeigte. Das wird eine lange Strafe von sich ziehen für so eine asoziale Aktion. Doch noch nicht genug. Beim Verlassen den Platzes trat der Torwart mit voller Absicht Niesigs Simon Vey hinten in die Beine und brachte damit alle Gäste gegen sich. Vor allem Co. Trainer Eberlein war außer sich und geigte dem Übeltäter seine Meinung. Und jetzt ging das Chaos richtig los. Der Torwart ging auf Eberlein los und zettelte so eine Massenschlägerei von knapp 100 Leuten an. Mitgereiste Niesiger versuchten zu schlichten. Etwa 30 türkische Fans rannten quer über den Platz und wollten auch noch Unruhe stiften. Totales Chaos und ganz schlimme Szenen die der Fußball nicht verdient hat. Zum Glück gab es noch genügend klar denkende Zuschauer um die Schlägerei zu lösen und wieder Ruhe und vor allem Kontrolle einkehren zu lassen. Leider machte der Schiedsrichter zwei krasse Fehler. Und zwar beim Stand von 2:0 noch so viel Nachspielzeit zu geben und Niesigs Eberlein Rot zu geben nur weil er sich über das Verhalten des gegnerischen Torwarts beschwert hat und zwei Meter im Feld stand. Er hatte weder beleidigt noch geschlagen noch sonst was anderes unnötiges. Deswegen wird der KSV Niesig gegen dieses Urteil auch in Berufung gehen. Zurück zum „Spiel“. Nachdem sich das Chaos wieder gelegt hatte gab es noch einen letzten Freistoß für die Gäste aber an Fußball war hier nicht mehr zu denken. Kurz darauf war nämlich dann auch Schluss und der KSV gewinnt sensationell und nach klasse Fight mit 2:0 beim Tabellenführer und ist weiterhin auf Rang zwei und konnte sich von den restlichen Kontrahenten sogar etwas absetzen. An feiern oder ausgelassen jubeln war an diesem Sportplatz nicht mehr zu denken. Dies taten die Spieler dann am heimischen Sportgelände bei einem kühlen Bierchen. Kommenden Sonntag haben die Niesiger Jungs das nächste Topspiel auf dem Programm. Denn da kommt mit der SG Sickels der Tabellendritte. Dort will man im heimischen Waldstadion nachlegen, den nächsten Sieg holen und sich weiter absetzen und Platz eins ins Visier nehmen. Die zweite Mannschaft des KSV spielte ebenfalls an diesem Feiertag und musste sich auswärts Frischauf Fulda mit 5:2 geschlagen geben. Das Team von Betreuer Patrick Dehler bleibt damit im Mittelfeld der Tabelle hängen und hofft mal wieder auf ein Erfolgserlebnis. Die Treffer für Niesig schossen Bouri und Ikome. Am Sonntag kommt der FV Horas zum Derby. Dort sollen wieder Punkte her. Beide Teams erhoffen sich ein erfolgreiches Wochenende und würden sich wie immer über zahlreiche und tatkräftige Unterstützung unserer Fans sehr sehr freuen!(ll)
Aufstellung: Schöbeck – Neu, Laibach, Baldauf – Waldmann, Eberlein (54. Quanz), Schlereth, Appelhans, Pabst (89. Fischer) – Broschke, Hibaoui;
Tore: 0:1 Eduard Appelhans (32.), 0:2 Dennis Broschke (89.);
Zuschauer: 200;
Gelb-Rote Karte: Faruk Akkilinic (Türkischer SV Fulda, 80.);
Rote Karten: Gökhan Aydogan (Türkischer SV Fulda, 90.+2. – Unsportlichkeit), Tobias Eberlein (Niesig, 90.+2. – Unsportlichkeit);
Frischauf Fulda – KSV Niesig II 5:2 (1:1)
Aufstellung: Retsch – F. Schäfer (46. Harrington), M. Günther, Kreiter – Bouri, Kremer (59. Mittelstenschee), Kühne, Atlagh, Nabil – Ikome, Kingue;
Tore: 0:1 Bouri Abdelhamid (3.), 1:1 Vadim Ficht (42., Foulelfmeter), 2:1 Vadim Ficht (60.), 3:1 Maxim Ficht (70.), 4:1 Maxim Ficht (75.), 4:2 Marius Ikome (78.), 5:2 Alper Alemdar (82.);
Zuschauer: 50.